Herzlich willkommen und Glück auf!
Unser Projekt will einen Beitrag zur Heimatforschung des böhmischen Erzgebirges leisten. Es kommt eine Zeit, in der Brauchtum, Geschichten und Erlebnisse nicht mehr von Zeitzeugen vermittelt werden können. Der Erhalt dieser Kultur wird unsere Aufgabe, Aufgabe der nachfolgenden Generationen sein.
Noch gibt es aber die Möglichkeit, etwas von früher zu erfahren. Daher sei an jeden die Bitte gerichtet, seine Geschichten aufzuschreiben, aufschreiben zu lassen oder seine Elten und Großeltern von damals berichten zu lassen. Dabei soll es keine unwichtigen Erzählungen geben, denn gerade kleine persönliche Anekdoten und das gewöhnliche Leben machen die Vergangenheit greifbarer. Wir würden uns freuen, wenn wir die Geschichten hier veröffentlichen dürfen. Unsere Email ist
heimatforschung-boehmerz@web.de
Unsere Internetpräsenz soll ein Sammelbecken für diese Geschichten werden. Es wird aber auch über aktuelle Ereignisse und Feste informiert. Auch Ideen zu deutsch-tschechischen Projekten werden gerne entgegengenommen.
Zum besseren Verständnis unseres Anliegens sei eine Passage aus dem Buch "Waldgang - Ein Streifzug zwischen deutscher Vergangenheit und tschechischer Gegegnwart" von Petr Mikšiček zitiert:
„Bis 1946 waren wir hier 'zwei Völker'. Die Unterschiedlichkeit und Mannigfaltigkeit des Lebens trägt auch in der zwischenmenschlichen Sphäre ihre Früchte. Eine Wiese mit zweifarbigen Blumen ist schöner als eine einfarbige. [...] Wenn auf einer Wiese tatsächlich zweifarbige Blumen sind, bilden sie ein Ganzes. Wie aus Blau und Gelb Grün wird, so wird aus dem Leben, den Erfahrungen und Einstellungen beider Ethnien ein eigenständiges Volk - der Homo bohemicus. [...]
Die beschriebene 'grüne Farbe' dokumentiert eine gebürtige Böhmerwäldlerin lachend mit einer Geschichte, die davon handelt, wie am Ende des Krieges die Amerikaner in ihr Dorf kamen: '...kam zu uns der Ami, sprach tschechisch und sagte: Und Sie sind Deutsche oder Tschechen? Und wir: Tschechen und Deutsche! Und er: Halt mal, das geht doch nicht, entweder ihr seid Tschechen oder Deutsche.' Das Problem waren aber immer [...] Unverständnis, Entfremdung und ein geringes Selbstbewusstsein [...]“
Wir hoffen, dass sich in Zukunft ein gemeinsames Bewusstsein für unsere Geschichte und Heimat entwickelt:
Nicht deutsch und nicht tschechisch, sondern böhmisch.